König Ludwig II – Der Märchenkönig

Da die Parfümerie Brückner-Bublitz jahrelang königlich bayrischer Hoflieferant war und mittlerweile sogar einen eigenen König Ludwig II. Duft im Sortiment führt - eine Hommage an den Märchenkönig - gehen wir heute in den Beauty Scandals dem „Mythos Ludwig“ auf die Spur. Das Leben des bayrischen Königs hat nämlich so einiges zu bieten und ist phasenweise spannender als die ein oder andere Fernsehserie.

König Ludwig II., auch genannt „Der Märchenkönig“. Um kaum einen Monarchen ranken sich so viele Mythen, (unglaubliche) Geschichten und Fragen, wie um Ludwig II., der in Bayern nach wie vor liebevoll „Kini“ (bayrisch für „König“) genannt wird. War er psychisch krank? Größenwahnsinnig? Wie ist er wirklich gestorben? War es Selbstmord, ein Unfall oder wurde er vielleicht sogar umgebracht?

Da die Parfümerie Brückner-Bublitz jahrelang königlich bayrischer Hoflieferant war und mittlerweile sogar einen eigenen König Ludwig II. Duft im Sortiment führt – eine Hommage an den Märchenkönig – gehen wir heute in den Beauty Scandals dem „Mythos Ludwig“ auf die Spur. Das Leben des bayrischen Königs hat nämlich so einiges zu bieten und ist phasenweise spannender als die ein oder andere Fernsehserie.

Gleich vorweg muss man sagen, dass Ludwig II. in keine Schublade passt. Er war schrill, schwul, hatte Angst vorm Zahnarzt, aber inszenierte sich selbst als jungfräulichen König.
Wie man sieht, ein Mann der Widersprüche, bei dem es trotz vieler Bilder und auch Zeitzeugenberichten wahnsinnig schwierig ist, ihn irgendwo einzuordnen. Er liebte es, zu inszenieren, war fasziniert von fernen Ländern und anderen Kulturen und hat es sich nicht nehmen lassen, in Bayern das ein oder andere fernöstliche Bauwerk errichten zu lassen, wie beispielsweise das Königshaus auf dem Schachen vor der Wettersteinwand. Das war sozusagen eine Berghütte, aber eben mit orientalischer Opulenz und so gar nicht im klassisch bayrischen Stil.
Nicht zu vergessen natürlich auch sein wohl bekanntestes Bauwerk, das Schloss Neuschwanstein bei Füssen im Allgäu. Das diente ja sogar als Vorlage für das Walt Disney Schloss und wenn man es so sieht, dann möchte man auf den ersten Blick gar nicht glauben, dass dieses Schloss erst seit ca 150 auf dem Felsen thront.

Auch wenn Ludwig II. aufgrund seines frühen Todes hier nur 172 Nächte verbracht hat und das Schloss nie wirklich fertig wurde, ist es doch sein Meisterwerk und verfügte schon damals über technische Spielereien, wie eine Fernsprechanlage, batteriebetriebene Klingeln zur Dienerschaft, Zentralheizung und Toiletten mit automatischer Spülung.
Ja, der König wusste was wichtig ist und war Technik gegenüber immer offen und interessiert. Heute hätte er wahrscheinlich einen eigenen Instagram Account, auf dem er uns über seine Bauprojekte, Reisen und die ein oder andere wilde Party mit ganz viel Feuerwerk informieren würde. Das war nämlich auch total sein Ding und Ludwig II. liebte es, seine Schlossgärten in bengalischem Feuer und Feuerwerk erstrahlen zu lassen, wenn er ankam. Außerdem könnte man hier sogar die ein oder andere Hugh Hefner Parallele ziehen, denn auch Ludwig verfügte über eine eigene, künstlich angelegte Grotte, die sich auf Schloss Linderhof befand und die er gerne mal elektrisch beleuchten und sich mit einem Bötchen hindurch schippern lassen ließ. Ein unterirdisches und ganz privates Disneyland sozusagen.

Damals war das für die Farbindustrie noch eine riesige Herausforderung, denn blaues Licht war beispielsweise gar nicht mal so leicht zu erzeugen. Heute würde Ludwigs Tropfsteinhöhle mit Sicherheit die von Hugh Hefner in den Schatten stellen und er ließe sich nicht lumpen, alle technischen Raffinessen einzubauen, die der Markt so zu bieten hat. Teuer war die ganze Gaudi natürlich auch, aber Ludwig II. galt generell nicht unbedingt als sparsam und so entstand im Laufe seiner Regentschaft (Ludwig II. war übrigens der jüngste König, den Bayern je hatte) das ein oder andere opulente Bauwerk. Auch ein riesiger Schuldenberg konnte seiner Baulust kein Ende setzen.

Ein persönlicher Favorit: Der Wintergarten auf dem Dach der Residenz in München. Der wurde leider nach seinem Tod abgerissen, aber im Residenzmuseum kann man nach wie vor einige Bilder davon bewundern. Man mag es kaum glauben, aber auf über 1300qm errichtete Ludwig einen indischen Dschungel mit vielen Pflanzen und Tieren, wie beispielsweise tropischen Vögeln und es gab sogar einen Weiher, über den er sich mit einem Boot schippern lassen konnte. Ein Papagei, dem Ludwig II. höchstpersönlich das Sprechen beibrachte, begrüßte Gäste mit einem herzlichen „Guten Abend“. Angeblich wollte Ludwig sich sogar Gazellen und einen Elefanten anschaffen, was man ihm wohl gerade noch ausreden konnte. Das alles befand sich direkt über dem Münchner Odeonsplatz. Und weil er die Berge von dort aus leider nicht sehen konnte, ließ er sich das Alpenpanorama einfach als riesiges Bild an die Wand pinseln. Gewusst wie.

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